
Die Fahrgäste entlang der Südbahnstrecke und der Semmeringbahn staunten nicht schlecht, als ein Zug mit einem Großtanklöschfahrzeug und einem Versorgungsfahrzeug huckepack durch die Landschaft rollte. Wird der Rettungszug angefordert, muss die anfordernde Feuerwehr melden, welche Gerätschaften diese im Einsatz benötigt. Die Feuerwehr Wiener Neustadt ist die einzige Feuerwehr, deren Fahrzeuge für Brandeinsätze, technische Hilfeleistungen und Schadstoffzwischenfälle für diesen Rettungszug vermessen wurden.
Für die Feuerwehr Wiener Neustadt ist die Übung mit dem Rettungszug sehr wichtig. Besonders das Auffahren auf die Niederflurwaggone ist keine leichte Übung. "Auch die Situation unter dem alten Parkdeck am Bahnhof ist keine einfache. Dort findet das Auffahren der Feuerwehrfahrzeuge auf die Niederflurwagen des Rettungszuges statt. Wenn der Parkplatz entsprechend ausgelastet ist, dann müssen zuerst die Fahrzeuge aus dem Weg geräumt werden", meint Bugnar.
Der Rettungszug besteht aus einer Lok, die 24 Stunden, 365 Tage im Jahr in Bereitschaft steht, einem 50.000 Liter fassenden Wasserwaggon, zwei Niederflurwaggone für die Aufnahme von Fahrzeugen und Gerätschaften und dem eigentlichen Rettungsshuttle, einem alten Personenwaggon, dessen Innenraum für den Transport von Einsatzkräften und Verletzten ausgeräumt wurde. Nach der Alarmierung ist der gesamte Rettungszug innerhalb von 40 Minuten mit den notwendigen Feuerwehrfahrzeugen bestückt und auf dem Weg. Mit diesem Rettungszug können Einsatzgeräte und Mannschaften in Gebiete transportiert werden, die sonst nur zu Fuß neben der Bahntrasse erreichbar sind. Die örtlichen Einsatzkräfte können beim dem Unglücksort am nächsten gelegenen Bahnhof oder Bahnübergang aufgenommen werden.
"Die Feuerwehr Wiener Neustadt stellt, aufgrund der Stationierung des Rettungszuges in Wiener Neustadt, die Mannschaft zur Bedienung des beigestellten Gerätes. Wir ersetzen nicht die örtlichen Einsatzkräfte. Wir unterstützen nur", erklärt Branddirektor Josef Bugnar die Rolle der Feuerwehr Wiener Neustadt. "Wir sehen diese Aufgabe ähnlich der eines Sonderdienstes. Die Anforderung des Rettungszuges muss durch die örtliche Einsatzleitung über die zuständige Bezirksalarmzentrale erfolgen", so Bugnar weiter.





Bericht und Fotos: FF Wiener Neustadt