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Großbrand eines landwirtschaftlichen Gebäudes in Schlag

20230704 brand wirtschaftgebaeude schlag einsatzdoku 517Am Dienstag, 04. Juli 2023 kurz nach 19:00 heulten in Schlag und auch in vielen Ortsteil der Umgebung die Sirenen.  Die Freiwillige Feuerwehr Schlag, sowie die Feuerwehren Bromberg, Oberschlatten, Hochwolkerdorf, Lichtenegg, Wiesmath, Thernberg und Kienegg wurden mittels B3 zu einem Großbrand eines landwirtschaftlichen Gebäudes alarmiert.

Für die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schlag war es sofort klar, dass der Brand einen Kameraden betraf. Bereits bei der Anfahrt war ersichtlich, dass der Kuhstall samt Heu- und Strohlager in Vollbrand stand.

Es wurde somit entschieden als ersten Schritt das Wohnhaus von den Flammen zu schützen und ebenso zu versuchen, das zweite Stallgebäude von den Flammen zu retten.  Zwischenzeitlich wurden die Kühe und Kälber von den Besitzern und Nachbarn auf eine Weide in Sicherheit gebracht und versorgt. Die eintreffenden Feuerwehren rund um das Wohngebäude und das Stallgebäude positioniert, um zu löschen und zu schützen. Es wurde ein Tankwagen Pendelverkehr eingerichtet und auch ein Atemschutzsammelplatz eingerichtet.

Da die Wasserversorgung beim Einsatzsort sehr schwer sicher zu stellen ist wurden zusätzlich noch die Feuerwehren Scheiblingkirchen, Hollenthon, Stickelberg und auch Schwarzenbach nach alarmiert. Unsere Landwirte wurden gebeten mittels Güllfäser Löschwasser aus dem Feuerwehrteich der Freiwilligen Feuerwehr Schlag an den Einsatzort zu bringen. Die Firma Krems aus Pitten stellte auch zwei LKW zur Wasserversorgung zu Verfügung.

Weiters wurde eine großen Wasserzistern des Nachbarn – Firma Manfred Putz – zu Zwischenlagerung und als Ansaugplatz für Löschwasser verwendet. Von dort aus wurden Schmutzwasserpumpen und Relailleitungen aufgebaut, um das noch nicht brennende Stallgebäude zu schützen.

Nach dem das Feuer unter Kontrolle gebracht worden war und das volle Ausmaß des Brandes ersichtlich war, wurde von der Einsatzleitung in Rücksprache mit dem Abschnittsfeuerwehrkommando Wiener Neustadt – Süd und dem Bezirksfeuerwehrkommando Wiener Neustadt das Sonderdienstfahrzeug – ein Unimog mit Kran und Greifer, welcher bei der Freiwilligen Feuerwehr Piesting stationiert ist, alarmiert, um das brennende Heu von der Decke zu heben und am Boden abzulöschen. Patrick Lechner von Einsatzdoku unterstützte zwischenzeitlich die Einsatzleitung mit Drohnenflügen und Wärmebildern die Einsatzleitung, um zielorientierte Entscheidungen treffen zu können. Um 23:00 Uhr rückten die ersten Feuerwehren vom Einsatzort wieder ab.

Für die Nachtbereitschaft wurden die Freiwilligen Feuerwehren Bad Erlach und Lanzenkirchen, sowie die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt nach alarmiert. Die ortsansässigen Feuerwehren Schlag, Bromberg und Oberschlatten blieben auch vor Ort.

Während der Nachstunden wurden von einem Hoflader mit Arbeitskorb die Glutnester von oben gelöscht bzw. vor einem erneuten Aufflammen abgehalten.  Ganze Nacht wurde auch mittels zwei Tanklöschfahrzeug auch ein Tankwagenpendelverkehr aufrecht gehalten. Dies mussten das Löschwasser aus der Marktgemeinde Scheiblingkirchen holen und nach Schlag bringen, um das GTLF der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt zu speisen. Ein Turn dauerte somit 50 Minuten. Um 05:30 Uhr konnte seitens der Einsatzleitung Brand Aus gegeben werden.

Um 06:00 Uhr wurde ein weiterer Schichtwechsel vollzogen – die Feuerwehren Bromberg, Bad Erlach und Lanzenkirchen verließen den Einsatzort und die Feuerwehren Hochwolkersdorf, Hollenthon, Ransdorf Scheiblingkirchen und Wiesmath, sowie die Freiwillige Feuerwehr Schlag und Oberschlatten waren mit den Aufräumarbeiten betraut.

 Für die Morgen wurde auch FT-B Ing. Hermann Halbweis auch, nach Rücksprache mit dem Bezirksfeuerwehrkommando angefordert, um eine statische Einschätzung der Decke und der Feuerwehrmauer zu erstellen, um ein sicheres Arbeiten zu gewährleisten. Patrick Lechner von Einsatzdoku unterstützte uns auch nochmal einmal und erstellte Drohnenaufnahmen. Weiters wurde das Einsatzobjekt auch von Brandursachenermittler der Polizei begutachtet.

Bereits am Vormittag konnten die anwesenden Feuerwehren wieder in das Gerät einrücken. Nur die ortsansässige Feuerwehr Schlag war bis am späten Nachmittag mit den Aufräumungsarbeiten mit Unterstützung der Nachbarn betraut.

Während des gesamten Einsatzes waren 16 Feuerwehren mit rund 300 Feuerwehrmännern und -frauen im Einsatz. Insgesamt wurden auch 42 Atemschutzträger benötigt. Auch war das Rote Kreuz, sowie die Polizei während des Einsatzgeschehens vor Ort.

 Es wurden keine Menschen und Tiere verletzt. Einige Tiere wurden noch während der Löscharbeiten auf benachbarte Bauernhöfe von einem ortsansässigen Viehändler Richhard Windbichler mit Unterstützung von Landwirten aufgeteilt. Die restlichen Tiere konnten in einer Halle die Nacht verbringen.

Verwalter Ramona Schrammel, welcher seitens der ortsansässigen Feuerwehr Schlag mit der Einsatzleitung betraut war, zog folgende Schluss über den Einsatz:

„Bei der Anfahrt an den Einsatzort war klar, dass es nicht einfach wird den Brand einzudämmen., da die Löschwasserversorgung sehr schwierig ist. Es war uns wichtig, das Wohnhaus vor den Flammen zu schützen und als zweiten Schritt auch weitere Wirtschaftsgebäude. Und ich bin unendlich dankbar und froh, dass wir das Ziel und sogar ein bisserl mehr geschafft haben.

Ich persönliche möchte mich bei allen anwesenden Feuerwehren für die tatkräftige Hilfe bedanken.

Ein großes Danke von mir an alle Funktionäre, welche mich persönlich in meiner Aufgabe als Einsatzleiter unterstützt haben und somit maßgeblich am Gelingen des gelingen Einsatzes beteiligt waren.

 Auch möchte ich besonders hervorheben, dass auch die Unterstützung der Nachbarn der ortsansässigen Firmen und auch der Gemeinde einfach großartig und einzigartig war.  Dieser Einsatz hat uns wieder einmal gezeigt, gemeinsam kann vieles geschafft werden – DANKE.


Bericht: Romana Schrammel / FF Schlag

Fotos:


Fotos: Günter Ostermann, Presseteam BFKDO Wr. Neustadt


Fotos Einsatzdoku.at