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150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Kirchschlag und Segnung des neuen Zubaus

20241006 150 jare zubau kirchschlag 091Am Sonntag, den 7. Oktober 2024, lud die Freiwillige Feuerwehr (FF) Kirchschlag zur feierlichen Segnung ihres neuen Zubaus sowie zur Feier ihres 150-jährigen Bestehens ein.

Zahlreiche Ehrengäste folgten der Einladung, darunter Nationalratsabgeordneter Dr. Christian Stocker als Vertreter der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bezirkshauptmann wHR Mag. Markus Sauer, der Bürgermeister der Stadtgemeinde Kirchschlag, Karl Kager, stellvertretend für alle Stadt- und Gemeinderäte, Vizebürgermeister Bernhard Pürrer. Weiters nahmen Bezirkskommandant OBR Karl-Heinz Greiner, Abschnittsfeuerwehrkommandant BR Michael Lechner, dessen Stellvertreter ABI Wolfgang Pürrer, und Unterabschnittskommandant HBI Walter Pernsteiner teil. Von den Ehrendienstgraden waren ELBDSTV Ing. Herbert Schanda und EABI Wilhelm Konlechner vertreten, ebenso wie Pfarrer Mag. Thomas Marosch. Seitens des Bezirksfeuerwehrkommandos Oberpullendorf waren Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter und Bezirksfeuerwehrkommandant LBDS Martin Reidl sowie Abschnittsfeuerwehrkommandant ABI Josef Weber anwesend.

Ein besonderer Gruß galt allen Mitgliedern der umliegenden Wehren des Abschnitts Kirchschlag sowie den benachbarten Feuerwehren aus dem Burgenland.

Von den Einsatzorganisationen wurden Bezirksstellenleiter LLR Josef Freiler vom Roten Kreuz Kirchschlag sowie Kontrollinspektor Alfred Schwarz von der Polizeiinspektion Kirchschlag begrüßt.

Als Vertreter der Wirtschaft und Sponsoren gingen Grüße an Dir. Johann Sperhansl und Prokurist Konrad Ofenböck (Raiffeisenbank NÖ-Süd Alpin), Theresia Pernsteiner (Sparkasse Baden), Vertreter der Firma Handler Bau, Heidi und Ernst Rembart (Tankstelle Rembart), Christoph Reisner und Steffi (Gärtnerei Reisner), Reinhard Koll (Bäckerei Kohl), Martin Buchegger (Buchegger Umweltservice), die Fleischerei Pürrer, Schlosserei Pichler, Landmaschinen Pichler sowie Frankies Musikshop, der für die Tontechnik des Festaktes verantwortlich war.

Ein besonderer Dank ging an die Stadtkapelle Kirchschlag, die unter der Leitung von Kapellmeister Peter Hammer die musikalische Gestaltung der Feier übernahm. Zudem wurden die Kameradinnen und Kameraden der FF Kirchschlag gewürdigt, insbesondere jene, die tatkräftig beim Bau des neuen Zubaus mitgeholfen hatten.

Im Jahr 1874 nahmen Anton Leopold, Alois Hönig und Clement Tanhauser die Initiative zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Kirchschlag in die Hand. Auf Anregung und auf Kosten von Anton Leopold wurden die ersten sechs Mitglieder in der Stadtfeuerwehr von Güns ausgebildet. Bereits 1876 folgte der Bau des ersten Spritzenhauses sowie der Kauf der ersten Pumpe. In den darauffolgenden Jahren entstanden die ersten Berichte über Einsätze und 1899 die Gründung einer Sanitätsabteilung. 1924 wurde schließlich die FF-Musikkapelle gegründet.

Auch die Geschichte der FF während des Zweiten Weltkriegs und die Zeit des Wiederaufbaus fanden Erwähnung. Kommandant Markus Riegler, auch bekannt als "Tripamer Max", modernisierte die Feuerwehr durch den Bau des Feuerwehrhauses in der Wehrgasse und die Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges (TLF 4000). In den 1980er Jahren wurden die ersten Atemschutzgeräte, eine Flaschenfüllanlage und hydraulische Rettungsgeräte eingeführt. Die tragischen Verkehrsunfälle in dieser Zeit waren eine besondere Herausforderung für die Mannschaft.

1995 wurde die Feuerwehrjugend erstmals gegründet, die jedoch nicht dauerhaft bestehen blieb. Ein erneuter Versuch zur Wiederbelebung der Feuerwehrjugend erfolgte 2022, diesmal erfolgreich auf Unterabschnittsebene.

Das heutige Feuerwehrhaus in der Hofwiese wurde unter Kommandant Franz Pichler-Holzer errichtet und 1999 in Betrieb genommen. Kommandant Pürrer gedachte des kürzlich verstorbenen Feuerwehrmitglieds Werner Bruner, der gemeinsam mit dem Direktor des Stadtmuseums, Mag. Franz Wanek, die Chronik der Feuerwehr erstellte.

Aufgrund des fehlenden Umkleideraums für die Mannschaft und der wachsenden Feuerwehrjugend wurde 2022 bei der Mitgliederversammlung der Bau eines Zubaus beschlossen. Der Bau wurde von den Firmen Handler Bau GmbH, Dachdeckerei Seidl GmbH, Nöst Heizungsbau, Strabag AG und Elektrotechnik Krenmayr GmbH umgesetzt. Die Feuerwehrmitglieder selbst erbrachten rund 4000 Stunden Eigenleistung. Kommandant Pürrer bedankte sich bei den beteiligten Firmen und den Feuerwehrmitgliedern für deren Einsatz.

Im Anschluss segnete Pfarrer Mag. Thomas Marosch den neuen Zubau. Bürgermeister Karl Kager gratulierte der Feuerwehr zu ihrem Jubiläum und lobte ihre Entwicklung zu einer modernen und schlagkräftigen Einsatzorganisation. Das Projekt, inklusive Zubau und Erweiterung der Parkflächen, wurde mit 555.000 Euro veranschlagt und blieb im geplanten Kostenrahmen. Symbolisch überreichte der Bürgermeister den Schlüssel für den neuen Zubau an Kommandant Pürrer.

Bezirkskommandant gratulierte der Feuerwehr zu ihrem Jubiläum und danke den Feuerwehrmitglieder für Leistungen für die Errichtung des Zubaus. Er erinnerte an die Leistungen der Feuerwehrmitglieder beim letzten Katastrophen Einsatz.

Bezirkshauptmann WHR Mag. Markus Sauer gratulierte der Feuerwehr herzlich zum Jubiläum und hob die historische Entwicklung der Feuerwehren hervor. In seiner Rede ging er auf die Herausforderungen der vergangenen Jahre ein, insbesondere auf die verheerenden Waldbrände, und betonte die erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Optimierung der Waldbrandbekämpfung über die Bezirksgrenzen hinaus. Zudem sprach er der Feuerwehr seinen Dank für ihre engagierte Jugendarbeit aus und würdigte die Leistungen aller, die an der Errichtung des Zubaus beteiligt waren.

Nationalrat Dr. Christian Stocker sprach in seiner Ansprache über die Entwicklung der Feuerwehren in den letzten 150 Jahren, von den Anfängen als Turnvereine bis hin zu den heutigen modernen und leistungsfähigen Freiwilligen Feuerwehren. Er dankte den Mitgliedern für ihr Ehrenamt, ihre Freiwilligkeit und ihr unermüdliches Engagement für die Gemeinschaft. Zudem überbrachte er die herzlichen Grüße der Landeshauptfrau und des Landeshauptfrau-Stellvertreters. Im Namen des Bundeslandes Niederösterreich bedankte er sich offiziell bei allen, die zum Erfolg beigetragen haben, und würdigte die Leistungen aller Feuerwehrmitglieder.

Der Festakt fand seinen feierlichen Abschluss mit der Niederösterreichischen Landeshymne.

Bericht und Fotos: BSB Norbert Stangl